Es war ein schöner Frühsommertag, als am 12. April 2022 Christen aller Konfessionen miteinander zum 54. ökumenischen Kreuzweg durch die Straßen der Stadt Darmstadt zogen.
Der Treffpunkt war an der Neuapostolische Kirche in der Büdinger Straße. Den einleitenden Worten der ACK Vorsitzenden Pfarrerin Ulrike Hofmann vom Evangelischen Dekanat Darmstadt folgten musikalische Beiträge vom Dekanatsposaunenchor des Ev. Dekanats und vom Chor der Neuapostolischen Kirche. Das Thema dieser ersten Station des Kreuzweges waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie aus verschiedenen Blickwinkeln, verbunden mit den gemeinsamen Fürbitten. Der Weg führte die Teilnehmer weiter zur Frauenberatungsstelle, um auch hier – miteinander um das Kreuz stehend – für alle die zu bitten, die häusliche Gewalt erfahren müssen. Die nächste Station des Kreuzweges war unweit der Rumänisch-Orthodoxen Gemeinde am Mollerplatz. Der Vertreter der Gemeinde berichtete von den ukrainischen Flüchtlingen in Rumänien, die von der Bevölkerung sehr fürsorglich aufgenommen werden, wenngleich es auch in Rumänien an Vielem zum Leben fehlt. Es war ein besonderer Moment, als die Christen begleitet vom Dekanatsposaunenchor das Lied „Herr, gib uns deinen Frieden“ anstimmten. Das Kreuz wurde nun eine längere Etappe durch die Straßen getragen, bis es am belebten Kantplatz wieder aufgerichtet wurde. Hier war das Thema die schwierige Wohnungssituation in Darmstadt, die für die Betroffenen mit viel Leid und Belastung verbunden ist. Gemeinsam wurden die Fürbitten für das Kreuz dieser Menschen vorgetragen. Die letzte Station führte durch den gut besuchten Herrngarten zu der dortigen Friedenslinde. Diese Linde wurde von der Arbeitsgemeinschaft Religionen für den Frieden nach den Anschlägen in New York 2001 gepflanzt. Die Schöpfung und der Klimawandel waren das Thema, welches dort beleuchtet wurde. Im Anschluss hatten die Teilnehmer des Kreuzweges die Möglichkeit ihre persönlichen Fürbitten aufzuschreiben, die Zettel an einer aufgespannten Leine zwischen den Bäumen anzuhängen und miteinander zu teilen. Der Kreuzweg endete mit dem gemeinsamen Gebet „Unser Vater“ und dem abschließenden Segen.
Das Leitwort der Jahreslosung „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“ aus dem Johannesevangelium (6,37) bekam durch diesen gemeinsamen Kreuzweg ganz verschiedene Sichten auf aktuelle Kreuzeserfahrungen. Es zeigt aber auch die Größe des Opfers Jesus Christus, der am Kreuz aus Liebe für alle Menschen gestorben ist und Heil und Erlösung für die Seelen aller Menschen schenken möchte.
Annette Weissing, NAK
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