„Ausgrenzung entgegentreten – Gastfreundschaft leben“
Noch einmal zurueck zum Eroeffnungsgottesdienst bzw. Eroeffnungsgebet, wie die gemeinsamen Andachten im OeRK-Kontext seit einigen Jahren auf orthodoxen Wunsch hin heißen. Musikalisch ein Erlebnis! Eine geglueckte Verbindung von Musik unterschiedlichster Traditionen. Die Lieder und Gebete der Vollversammlung sind im viersprachigen Gottesdienstbuch „Oase des Friedens“ zu finden, das ich zum weiteren und weiten Gebrauch empfehle. Johannes X., Patriarch der Griechisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien und dem ganzen Morgenland, sagte in seiner Predigt : „Entscheiden Sie sich für eine Reise durch den leidenden Nahen Osten, so wie Christus sich entschieden hat, durch Samarien zu reisen. Reisen Sie durch die Region und schauen Sie auf die Menschen dort wie Christus auf die Samaritanerin geschaut hat, ohne diejenigen zu missachten, die anders sind als Sie und ohne die Menschen aus Syrien, dem Libanon, Irak und dem Heiligen Land auszugrenzen.“ Und er bat eindringlich:“ Erheben Sie Ihre Stimme gegen die Ausgrenzung von Menschen im Nahen Osten und gegen jeden Versuch, sie von Nahrungsmitteln, Heizung und medizinischer Versorgung auszuschliessen.“ Später im Gottesdienst gab es eine Botschaft von Ann Jacob, einer jungen Frau aus der Evangelisch-Methodistischen Kirche in den USA. Sie sagte:“ Wenn ich darüber nachdenke, dass die Liebe Christi die Welt zu Versöhnung und Frieden bewegt, denke ich an die Menschen, die in dem Programm mit Gefluechteten in meiner Gemeinde arbeiten, an meine Grosseltern und die Menschen, denen ich in Georgien begegnet bin – Menschen unterschiedlicher Glaubenstraditionen, die ihren Nächsten mit radikaler inklusiver Agape-Liebe begegnen.“ Wenn wir gemeinsam Brot brechen und unser Verhalten von der Realität der anderen her betrachten, verwandeln wir die Welt, so Ann Jacob.
Ulrike Schmidt-Hesse, Karlsruhe